Vereinsgeschichte
Im Frühjahr 1928 gründeten sportbegeisterte Mitglieder des katholischen Gesellenvereins die DJK „Franken“ Lichtenfels. Von allem Anfang an wurden Kameradschaft und Idealismus in den Reihen der DJKler groß geschrieben. Im freiwilligen Arbeitseinsatz wurde als Gemeinschaftsleistung aller Mitglieder aus einem zerfurchten „Ackergelände“, das vorwiegend der Schuttablagerung diente, ein eigener Sportplatz geschaffen. Unter seiner rührigen Vorstandschaft und dank der tatkräftigen Förderung durch den damaligen Stadtpfarrer und späteren Domkapitular Prälat Rauh nahm der junge Sportverein einen raschen Aufschwung. Als Sportarten wurden vor allem Fußball wowie auch Leichtathletik, Turnen und Faustball betrieben.
Die 1.Fußballmannschaft nahm in ihrer Klasse bald die führende Stellung ein. Regelmäßig errang sie die Meisterschaft in der Verbandsrunde, an der seinerzeit, in einem eigenen Verband zusammengeschlossen, nur DJK-Vereine teilnahmen.
Nach Abschluß der Verbandsspiele ging „Franken“ Lichtenfels ausgiebig auf Reisen und zwar per „Lastauto“, auf dem als Sitzgelegenheiten Bänke standen. Besonders gerne weilte die Mannschaft im Bamberger Land. Die dortige Gastfreundschaft und das gute Bier übten eine starke Anziehungskraft aus. Freundschaftliche Beziehungen bestanden unter anderem zu den Vereinen in Tütschengreuth, Eltmann, Gaustadt und Kemmern. Auch mit Mannschaften aus Nürnberg, Fürth, Erlangen und Herzogenaurach maß man, vorwiegend in Aufstiegsspielen, die Kräfte.
Hauptquartier und ständiger Treffpunkt aller DJKler war in jenen Tagen die Werkstatt des unvergesslichen Schuhmachermeisters Pips Bräunlein im Hause der Bäckerei Keim am Marktplatz. Hier wurden alle fälligen Probleme diskutiert. Hier konnte man die neusten DJK-Sportnachrichten aus erster Hand erfahren. Nach Feierabend, wenn die Werkstatt geschlossen war, saß man dann gemütlich auf der Haustreppe zusammen und unterhielt sich bis in die späte Nacht hinein.
Ein verständnisvoller Freund und Nothelfer der DJK war seinerzeit der damalige Präses des katholischen Gesellenvereins Kaplan Spörlein, später Stadtpfarrer in Münchberg. Sein trockener Humor half oft über schwierige Situationen und trübe Stunden hinweg. Auch der aufopfernden Einsatzbereitschaft ihrer Vorstandschaft hatte die DJK viel zu verdanken. Besonders verdient gemacht haben sich: Hans Hopfenmüller (1.Vorstand von der Gründung an), Georg Zipfel (sein Nachfolger), der bereits erwähnte Pips Bräunlein, ferner Hans Faber, Josef Bräunlein, Sepp Mahr, Andreas Müller, Georg Feil und Georg Rübensaal. Einen starken Rückhalt hatte die DJK im katholischen Gesellenverein. Er stellte die treusten Anhänger und Gönner.
Unterdrückung und ehrenvoller Untergang
Im dritten Reich begann dann die Leidensgeschichte der DJK „Franken“ Lichtenfels. Den ersten Vernichtungsschlag führten die damaligen Machthaber, als man der DJK den Sportplatz an der Angerspitze nahm. Sie ließ sich dadurch keineswegs klein kriegen und schuf ein neues Sportgelände an der Ewigen Straße. Mit der Zeit übte man dann auf die einzelnen Mitglieder immer stärkeren Druck aus. Aber nur sehr wenige gaben nach. Fast alle hielten ihrer DJK in einer verschworenen Gemeinschaft die Treue bis zum bitteren Ende. Im Frühjahr 1934 war es dann soweit. Die DJK wurde aufgelöst, „gleichgeschaltet“, wie es nach dem damaligen Sprachbuch hieß. Dabei wurde ganze Arbeit geleistet. Alle Sportgeräte, Bälle, Tornetze, Eckfahnen, Turngeräte usw. wurden eingezogen. Man vergaß auch nicht, jedem Spieler den Sportdreß und die Stutzen abzuverlangen. Die DJK „Franken“ Lichtenfels, die mit bewundernswertem Behauptungswillen ihren Widersachern im 3.Reich so lange getrotzt hatte, hatte sich nunmehr der Gewalt beugen müssen.
Ungebrochen blieben weiterhin die Verbundenheit und Kameradschaft der DJKler untereinander. Leider forderte der Krieg aus den Reihen der DJKler schmerzlich Opfer. Aus dem Felde nicht mehr heimgekehrt sind unsere unvergessenen Freunde: Albert Rauch, Dominikus Pregler, Otto Unrein, Martin Diem, die Brüder Hönninger (Schnauz und Schnes), Simon Schuberth, Andi Amon, Hans Thierauf, Andreas Keim, Luitpold Lind und Hans Heer.
Die Idee, die gemeinsamen Ideale, die die DJKler zusammengeführt hatten, überdauerten das „1000 jährige Reich“ hier in Lichtenfels und andernorts. Als dann unter der Initiative von Kaplan Sieben im Sommer 1960 die DJK „Franken“ Lichtenfels wieder erstand, konnte unter dem alten Namen die stolze Tradition jener Jahre wieder aufleben.
Fußball – Ein neuer Beginn
Daß im Jahre 1960 die DJK neu gegründet werden konnte, war vor allem ein Verdienst des geistlichen Beirates der DJK und damaligen Kaplans von Lichtenfels, Hermann Sieben. Er führte auch zusammen mit den Vorstandsmitgliedern Egon Birger und Lorenz Janson die Verhandlungen um einen neuen Fußballplatz. Auf einer von der „Pülsen Seffa“ gepachteten Wiese im Leuchsengrund sah man fast täglich die zukünftigen Fußballer der DJK mit Bandmaß, Hacke und Schaufel, Säge und Beil bei der Arbeit, um sich ihren Platz herzurichten.
Das Jahr 1962 bracht einen der Höhepunkte der bisherigen Vereinsgeschichte mit einem Sportfest verbunden mit Platz- und Bannerweihe, am 19. und 20.Mai 1962.
Im Laufe der Zeit erweiterte sich der Kreis der aktiven Spieler rasch, so dass an der Verbandsrunde 1962/63 erstmals eine zweite Senioren- und eine Schülermannschaft teilnehmen konnten. Die Hoffnung auf Aufstieg in die B-Klasse erfüllte sich allerdings noch nicht. Erst im folgenden Spieljahr 1963/64 konnte die Meisterschaft in der C-Klasse und damit der Aufstieg in die B-Klasse geschafft werden.
Nach nur zweijähriger B-Klassenzugehörigkeit konnte der Abstieg nicht vermieden werden, doch bereits im Spieljahr 1967/68 gelang nach einem Aufstiegspiel der erneute Aufstieg. Im Jahr 1968 feierte der Verein in einem würdigen Rahmen sein 40 jähriges Bestehen. Der Festkommers und der Spielbetrieb fand großen Anklang bei der Bevölkerung.
Nach wiederum einjähriger Zugehörigkeit zur B-Klasse blieb der 1.Mannschaft das bittere Los des Abstiegs am Ende der Verbandsrunde 1969/70 nicht erspart. In den folgenden Jahren wurden keine nennenswerten Erfolge mehr erzielt.
Erst im Spieljahr 1977/78 konnte die Vizemeisterschaft errungen werden, was zu den Relegationsspielen berechtigte. Leider scheiterte die Mannschaft im zweiten Spiel gegen Gauerstadt mit 2:4 Toren, so dass die Mannschaft, die fast die ganze Serie den 1.Tabellenplatz einnahm, der verdiente Aufstieg verwehrt blieb.
In den folgenden 10 Jahren fristete der Verein ein Schattendasein in der C-Klasse, welches erst durch den Aufstieg im Jahre 1989/90 unter Trainer Mario Weinmann beendet wurde. Den Ruf einer Fahrstuhlmannschaft wurde die DJK in den nächsten Jahren gerecht. Nach Zugehörigkeit 1990/91 zur B-Klasse mussten die beiden darauffolgenden Spieljahre in der C-Klasse bestritten werden.
Die Meisterschaft 1993/94 unter Trainer Bernd Scheckenbach leitete eine zweijährige B-Klassenzugehörigkeit ein. Konnte unter Trainer Uwe Bergmann 1996/97 der sofortige Wiederaufstieg noch nicht realisiert werden, so gelang dies frühzeitig in der darauffolgenden Saison 1997/98. Bereits drei Spieltage vor Ende der Serie standen mit FC Weismain, dem FC Horb und der DJK „Franken“ Lichtenfels die drei Aufsteiger fest.
Bemerkenswert ist die Breitenarbeit innerhalb der Abteilung. Seit Jahren verfügte der Verein über ein spielstarke 2.Mannschaft. Hinzu kam in der Verbandsrunde 1975/76 unter der umsichtigen Betreuung von Bernhard Spanner sogar eine 3.Seniorenmannschaft. Spielermangel im gesamten Kreis Coburg/Lichtenfels führte im Jahre 1997 zur Einstellung des Spielbetriebes für die 3.Mannschaften.